Laternenpilz
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Beschreibung
Der Laternenpilz hat einen blassbraunen Hut und einen sieben Finger langen, cremefarbenen und dünnen Stiel. Die Hutunterseite ist cremefarben. Das auffälligste Erkennungsmerkmal jedoch ist, dass er im Gegensatz zu anderen Pilzen weder Lamellen noch Schwamm hat, sondern die Sporen direkt auf der glatten Hutunterseite wachsen. Dabei bilden sich erst winzige runde Sporenbehälter, ähnlich wie die Sporenbehälter auf der Unterseite von Farnen. Die Sporenbehälter werden mit zunehmender Reife des Pilzes als kleine, schwarze, dichtgedrängte Punkte mit bloßem Auge sichtbar.
Die Sporen der Laternenpilze innerhalb einer Kolonie reifen immer gleichzeitig, egal wie groß die Pilze sind. Bei Vollreife fallen die Sporen aus ihren Sporenbehältern und werden vom kleinsten Windhauch nach oben getragen, so daß über der Pilzkolonie eine graue und undurchsichtige Staubwolke entsteht. Die Pilze selbst zerfallen beim und nach dem Freisetzen ihrer Sporen.
Laternenpilze geben ein grünes Licht ab, welches jedoch bei Tageslicht nicht sichtbar ist, sondern erst im Vollschatten oder im Dunkeln auffällt. An Stellen, wo diese Pilze sehr dicht wachsen, ist der Boden und die unmittelbare Umgebung der Pilzansammlung hell genug beleuchtet, um Hindernisse deutlich zu erkennen. Mit zunehmender Reife verliert der Pilz seine Leuchtkraft.
Laternenpilze finden sich von Liebesmonat bis Ahnenmonat, staubende Laternenpilze finden sich von Weisheitsmonat bis Feuermonat. Am Hellsten leuchten sie an warmen, feuchten Tagen im Erdmonat und der ersten Hälfte des Heilungsmonats. Ab dem ersten Schnee lassen sich keine Laternenpilze mehr finden.
Interessantes
Laternenpilze werden gern von Kindern gesammelt und zu Schmuck verarbeitet. In einigen Gegenden werden diese Pilze aufgrund ihrer Leuchtkraft in Minen oder bei nächtlichen Wanderungen als Lichtquelle und Orientierungspunkte eingesetzt. Sie geben jedoch nicht so viel Licht ab, wie normale Laternen, so daß eine ernsthafte Nutzung dieser Pilze als Beleuchtung nur im Notfall in Betracht kommt, wenn keine Laternen eingesetzt werden können.
Es gibt noch weitere Pilzarten, welche ebenso wie der Laternenpilz leuchten können. Eine dieser leuchtenden Pilzarten wird von einigen Elfensippen genutzt, um Holz zum Leuchten zu bringen. Das Verfahren kennen nur die Elfen und nur sie wissen, wie sie dieses Leuchten erhalten können.
Pflanzensteckbrief
- Art: Eßbarer Pilz.
- Aurentum: Lampteromyces inodicus.
- Vegetationszone: gemäßigte Zone.
- Vorkommen: Feuchte Stellen auf humusreichem Boden.
- Häufigkeit: häufig
- Wert: 5 Groschen.
Verwendung
Laternenpilze verlieren durch Trocknung, Erhitzung oder Zerreiben ihre Leuchtkraft. Getrocknete Laternenpilze können jedoch wieder zum Leuchten gebracht werden, wenn sie in Wasser eingelegt werden.
Roh lösen Laternenpilze beim Menschen starke Bauchschmerzen und Durchfall aus. Gekocht dagegen geben sie einen zwar nicht sehr edlen, aber dennoch brauchbaren Speisepilz ab, wobei sie sehr lange gekocht werden müssen, um nicht bitter zu schmecken. Aufgrund dessen, daß der Laternenpilz sehr häufig und immer in Massen auftritt, ist er ein wichtiger Speisepilz der Armenbevölkerung, wer es sich leisten kann, wird jedoch edlere und besser schmeckende Pilze bevorzugen. Sobald die Laternenpilze anfangen, zu stäuben, sind sie nicht mehr genießbar.
Getrocknet, zerrieben und geröstet werden Laternenpilze oftmals benutzt, um scharfe Gewürze im Geschmack hervorzuheben. Der Laternenpilz selbst schmeckt zwar neutral, aber wird geröstetes Laternenpilzpulver mit scharfen Gewürzen gemischt, schmecken die Gewürze doppelt so scharf. Auch Kohl schmeckt mit geröstetem Laternenpilzpulver scharf. Auch hier wieder ist es hauptsächlich die Armenbevölkerung, welche den Pilz nutzt, die Aristokratie kennt dagegen besser schmeckende exotische scharfe Gewürze und lehnt solch profane Würzverstärker ab. Allerdings werden die billigen Laternenpilze von unlauteren Händlern gern genutzt, um teure, importierte, scharfe Gewürze zu strecken. Dabei wird nicht immer darauf geachtet, das Laternenpilzpulver lang genug zu rösten. Die Folge sind minderwertige, bitterschmeckende Gewürze oder, wenn das Pulver noch halbroh den Gewürzen beigemischt wird, sogar giftige Gewürzpulver. Das Strecken von Gewürzen ist deshalb streng verboten und wird hart bestraft.