Equidores

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Die adeligen Reiter Westendars, die neben Söldnern und Milizen zu Fuß den Kern aller Heere stellen, werden Equidores genannt. Sie tragen meist nur leichte Rüstungen, dazu Degen, Reitersäbel oder Rapier, leichte Lanzen oder Speere und Armbrüste. Ihre Taktik ist schnell und aggressiv, anders als klassische Ritter lieben sie Flankenangriffe und scheuen auch den taktischen Rückzug nicht. Können sie einen Gegner nicht direkt bezwingen, sitzen sie ab und beschießen ihn mit ihren wirksamen kleinen Windenarmbrüsten. Von ihrer Ausrüstung und Taktik her sind sie eine Mischung aus nordischen Rittern und südlichen berittenen Bogenschützen.

Verglichen mit den Adeligen der meisten anderen Länder sind sie sehr zahlreich und vergleichsweise arm, daher tragen sie eine weniger teure Kriegsausrüstung. Hinzu kommt, dass ihnen (anders als Rittern) durchaus auch normale Arbeiten zum bestreiten ihres Lebensunterhaltes erlaubt und standesgemäß sind. Die meisten arbeiten als Viehzüchter, niedere Beamte oder Akademiker, aber auch alle "edleren" (also weniger schmutzigen) Handwerke und das bebauen des eigenen Landes mit Feldfrüchten sind nicht selten. Überzählige Söhne, für die es an Land oder angemessener Arbeit mangelt, ziehen notgedrungen meist als Abenteurer, Söldner oder Banditen durch Westendar und seine Nachbarländer. Auch finden sich viele von ihnen auf den Schiffen Westendars und anderer Flotten.

Berüchtigt sind Equidores für ihren aufbrausenden Stolz, ihre Rauflust und ihre schnelle Versöhnbarkeit. Sie geraten über Kleinigkeiten in Zorn und fechten andauernd Duelle bis aufs erste Blut aus, lassen sich aber auch sehr leicht mit einer freundlichen Geste oder einem kleinen Geschenk wieder beruhigen - nicht zuletzt, weil ein Becher Wein oder eine warme Mahlzeit für sie durchaus nicht selbstverständlich ist ... Während sie oft wenig oder gar keine Rüstung tragen, können sie gut mit ihren Degen und Leichten Armbrüsten umgehen und sind sehr gewandte Reiter.

Eine Burg besitzt so gut wie kein Equidor. Idealerweise leben sie in größeren, leicht befestigten Landgütern, den Haziendas, zusammen mit ihrer Dienerschaft und selbst gezüchteten Westendarern, die sie als ihren kostbaresten Besitz mit der Klinge in der Hand verteidigen. Mehr als die Hälfte aller Equidores-Familien lebt aber schlicht in einfachen, oft sogar sehr kleinen Häusern auf dem Land oder in den Städten Westendars. Lediglich das obligatorische Vorhandensein von "Ross, Klinge und Diener" unterscheidet sie dann von einfachen Kleinbauern oder -bürgern - und wenn es nur ein alter Esel, ein abgebrochener rostiger Degen und eine blinde alte Dienstmagd sind...